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Panikattacken: Hilfe, wenn der Körper Alarm schreit
Panikattacken fühlen sich oft an wie ein medizinischer Notfall: Herzrasen, Atemnot, Schwindel, Zittern, das Gefühl, gleich zu sterben oder „verrückt zu werden". Die Symptome sind real – aber sie bedeuten nicht, dass du gerade wirklich stirbst. Hier erfährst du, was du im Akutfall und langfristig tun kannst.
Was passiert bei einer Panikattacke?
Bei einer Panikattacke gerät das autonome Nervensystem in Alarmbereitschaft. Stresshormone werden ausgeschüttet, der Körper stellt auf „Flucht oder Kampf". Häufige Symptome sind:
- starker Herzschlag, Brustenge,
- Kurzatmigkeit, Hyperventilation,
- Schwindel, Benommenheit, Derealisation,
- Zittern, Schwitzen oder Kälteschauer,
- Angst, zu sterben oder die Kontrolle zu verlieren.
Die Attacke ist extrem unangenehm, klingt aber meist nach Minuten wieder ab.
Soforthilfe bei Panikattacken
Diese Strategien können helfen, eine Attacke etwas abzumildern:
- Atmung regulieren: Langsam durch die Nase einatmen, kurz halten, doppelt so lang ausatmen.
- Bodenanker setzen: Spüre bewusst deine Füße auf dem Boden, benenne 5 Dinge, die du siehst, 4, die du hörst etc.
- Symptome benennen: „Das ist eine Panikattacke, kein Herzinfarkt. Sie geht vorbei."
- Nicht flüchten, wenn es geht: Bleib, wenn möglich, in der Situation – das kann langfristig helfen, den Kreislauf zu durchbrechen.
Langfristige Behandlung von Panikstörung
Wenn Panikattacken regelmäßig auftreten oder du aus Angst vor neuen Attacken Situationen vermeidest, kann eine Panikstörung vorliegen. Wirksame Behandlungsmöglichkeiten sind u. a.:
- Verhaltenstherapie mit Konfrontation: behutsames Üben in gefürchteten Situationen, oft kombiniert mit Atemtraining.
- Kognitive Techniken: Arbeit an Katastrophengedanken („Ich sterbe", „Ich drehe durch").
- Medikamentöse Unterstützung: in manchen Fällen z. B. Antidepressiva – mit Ärzt:innen besprechen.
Wie Therammunity dir bei Panik hilft
Panikattacken können sehr einsam machen – viele Menschen schämen sich oder trauen sich nicht, darüber zu sprechen. In Therammunity triffst du Menschen, die diese Erfahrungen kennen.
Du kannst:
- deine Attacken protokollieren und Auslöser erkennen,
- Notfallstrategien speichern, die dir helfen,
- Erfahrungen mit anderen teilen und dir Zuspruch holen,
- Tools nutzen, die dein Nervensystem beruhigen (z. B. visualisierte Atemübungen).
Wann du Notfallhilfe brauchst
Auch wenn Panikattacken an sich nicht lebensgefährlich sind: Wenn du unsicher bist oder gleichzeitig andere Symptome hast (z. B. starke Brustschmerzen, Bewusstlosigkeit), lass es medizinisch abklären.
- Notruf 112 bei akuter körperlicher oder seelischer Gefahr.
- TelefonSeelsorge: 0800 111 0 111 oder 0800 111 0 222.
- Ärztlicher Bereitschaftsdienst: 116 117.
Du musst das nicht alleine durchstehen
Panikattacken sind behandelbar. Mit Wissen, Therapie, Selbsthilfe und Gemeinschaft kann die Angst ihren Schrecken verlieren.